Nach unserer Winterpause in Marmaris sind wir wieder in die neue Segelsaison gestartet. Die Probefahrt mit Mr. Mehmet, der sich den ganzen Winter über rührend um die SunSuLa gekümmert hat, verlief gut und so haben wir alles wieder für die Reise hergerichtet und sind am Sonntag aus der Marina ausgelaufen.
Der Abschied viel uns nicht leicht, lassen wir doch unsere Freunde in Marmaris zurück. Am Anfang unserer Reise war Marmaris nur ein Punkt auf der Landkarte und ein mögliches Ziel für den Winter ohne konkrete Vorstellungen davon. Nun haben wir dort ein halbes Jahr gelebt und kennen die Straßen, die Märkte, unseren Bäcker, die Läden, wo wir uns mit Schiffszubehör ausrüsten können und kennen uns gut aus. Allerorten wird ein kleines Schwätzchen gehalten. Im Bazar wird uns zugewunken, wenn wir mit dem Fahrrad vorbeifahren, die Restaurantbesitzer rufen uns ein Hallo zu und in der Marina kennt man uns als die Musiker, die ständig voll bepackt mit Instrumenten durch den Hafen ziehen. Aber noch wichtiger und lieber sind uns die persönlichen Beziehungen zu unseren Freunden geworden. Wir haben so viel Persönliches ausgetauscht, viele Lebensgeschichten kennengelernt, und teilen unsere Freuden und Sorgen miteinander. Dazu gibt es natürlich viel Musik, leckeres Essen und so manches Gläschen … Wir freuen uns schon, viele von ihnen Ende Mai wieder zu sehen, wenn wir wieder nach Marmaris fahren, um dann die Westküste zu erkunden.
An das Seglerleben müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Die Sinne werden wieder geschärft für das Leben auf dem Meer, wir beobachten den Wind, die Wellen und nachts schaukelt das Boot einen wieder in den Schlaf (in der Marina lagen wir wie in Abrahams Schoß). Natürlich sitzen die meisten Handgriffe noch aber wir müssen erst wieder Vertrauen in unser Boot fassen. Mit „Argusohren“ wird jedes ungewohnte Geräusch registriert und analysiert, die Maschine klingt einfach anders als früher und manches muss vielleicht noch eingestellt und feinjustiert werden. Auch deshalb fahren wir Ende des Monats wieder nach Marmaris zurück. Ein revidierter Motor muss nach ca. 20 bis höchstens 40 Stunden Laufzeit noch einmal nachgestellt werden und das Öl muss gewechselt werden.
Wir liegen jetzt vor Anker in der Bucht vor Dalaman, versteckt hinter einem Inselchen, auf dem kleine Kaninchen rumhoppeln und Oliven wachsen. Morgen segeln wir in die vielfältige, interessante Fethiyebucht, in der man sich wochenlang aufhalten kann. Die SunSuLa schaukelt leicht in den sanften Wellen und das Wasser gluckert leise vor sich hin.
Fotos laden wir wieder hoch, wenn wir schnelleres Internet haben.