Den letzten Bericht haben wir damit geschlossen, dass wir den Motor hoffentlich bald zurück bekommen. Das war sogar früher als geplant der Fall. Letzte Woche Montag – wir waren gerade aus den Federn gekrochen – trauten wir unseren Augen nicht: Die rote Maschine war schon fast im Bauch unseres Schiffes verschwunden, ohne, dass wir davon etwas wussten. Nachdem nun noch einiges im Schiff angepasst wurde, läuft das Ganze wieder rund. Am Montag machen wir eine Probefahrt zusammen mit Mr. Mehmet, da werden wir endgültig sehen, wie alle Komponenten zusammenspielen. Nun ist wirklich alles neu: Die Mercedes-Maschine ist runderneuert, eine neue Dämpferplatte und Kardanwelle eingebaut, normalerweise findet man Letztere im Jeep oder Dodge. Die ganze Wellenanlage und der Propeller sind neu. Und unser neues Getriebe ist gegen ein gebrauchtes Hurth-Getriebe getauscht, das besser zu unserem Motor passt. So werden wir hoffentlich nicht so schnell wieder Ärger mit der Technik haben.
Den zweiten Decksanstrich haben wir inzwischen auch gemacht, dieses mal hat sowohl das Wetter, als auch der Platz, an dem wir gearbeitet haben (nämlich im Wasser) optimal gepasst und alles blitzt superweiß. Drei Tage haben wir samt Schleifen dafür gebraucht. Eigentlich sollte ja die Crew des Stahlbootes, das unseren ersten Anstrich im Februar mit lauter kleinen Rostspots versehen hat, die Arbeit machen, aber irgendwie war es uns wohler, selber ans Werk zu gehen. An das Cockpit haben wir uns endlich auch gewagt, das war das Einzige, an dem wir noch die alte Farbe und alle möglichen nicht benötigten Beschläge entfernen mussten. Nun ist das auch blütenweiß gestrichen, das Holz geschliffen und eingelassen und somit haben wir den Refit unseres Klassikers soweit abgeschlossen – bis die nächste Farbe wieder nach dem Pinsel ruft. Entsprechend müde sind wir abends aber glücklich nach all dem Geschafften!
Zum Musik machen bleibt natürlich immer noch genug Zeit – das ist uns sehr wichtig, vor allem auch die Freundschaften mit unseren lieben Kollegen! Morgen, bei unserem vorerst letzten Pineapplekonzert wird ein junger türkischer Saxofonist mitspielen, der uns bei der letzen Probe mit seinem hervorragenden jazzigen Spiel überrascht hat. Mit unserer „Band“ werden wir uns, auch wenn wir wieder unterwegs sind, immer wieder treffen, sie haben versprochen, uns mit dem Auto in die Buchten zu folgen, damit wir dort gemeinsam die Kneipen bejazzen können.
Mit Funda und ihren Freundinnen waren wir in einer Salsalocation, um ihren Geburtstag zu feiern: genialer Platz im Dachgeschoss eines 5 Sterne Hotels mit super Blick über die ganze Bay und klasse Musik. Funda und ihreFreunde waren an einem Abend auch bei uns auf dem Boot. Das war ein sehr vielseitiger Abend. Schule (das ist ein Mädchenname) hat mit uns eine Yogasession gemacht, Funda ihre ersten Geigenstücke aufgeführt, wir haben was vorgespielt und haben Ausschnitte unserer Musicalfilme am LMG gezeigt. Überrascht waren unsere türkischen Gäste, das so etwas Professionelles an einer deutschen Schule möglich ist.
Viele der Liveabaords sind jetzt schon wieder in die nächste Saison aufgebrochen, die Stimmung hier verändert sich täglich. Viele Neuankömmlinge, die den Winter in Europa Zuhause verbracht haben und die ersten Chartergäste beleben die Marina, allerorten wird geputzt, geschliffen, gemalt und inspiziert. Die nächste Woche bis zum 30.4. werden auch wir jetzt noch mit den letzten Vorbereitungen wie Einkaufen, Putzen, Aufräumen, Winschen reinigen, laufendes und stehendes Gut überprüfen, den Mast erklimmen und dort alles fit machen, Leinen und sonstiges wieder an Deck bringen usw.usw. verbringen.
Dann freuen wir uns auf unsere letzten drei Monate Segeln im Revier um die türkische Süd- und Südwestküste und in der griechischen Ägäis. Hier gibt es sicher viel zu entdecken und viele nette Menschen (wieder-)zu treffen! So freuen wir uns z.B. auf die Crews von Bella Sogni, Te Ara und Windspiel!