- Die Stadt Hvar
19.8.
Die Stadt Hvar gilt als das Saint Tropez des Ostens und die Insel zählt zu einer der schönsten der Welt. Mit dem Ankern mitten im Hafenbecken der Stadt Hvar erfüllten wir einen lang gehegten Wunsch von Ulrike. Bisher hat sich Thomas wegen der drangvollen Enge und des gebotenen Sicherheitsabstandes der Schiffe untereinander nicht getraut, dort die Nacht zu verbringen. Nun wagten wir es, weil es fast windstill und das Wasser relativ ruhig war. Wegen des regen Schiffsverkehrs fühlten wir uns wie auf dem Canale Grande in Venedig. Nachts tobte der Bär in der Stadt und wir waren mittendrin. Nach unserem Abendbummel frischte der Wind ziemlich auf. Wir kamen gerade noch rechtzeitig als eine schlecht geankerte Yacht sich auf unsere SunSuLa zu bewegte. Wenn so ein Schiff mal driftet, bekommt es ziemlich schnell Tempo. Die vollkommen hilflose Nachbarcrew schaffte es dann irgendwie doch noch, an einem anderen Boot fest zu machen. Dadurch war unser Schwoikreis allerdings reichlich eingeschränkt und wir haben mitten in der Nacht zur lauten Discomusik aus der Kneipen umgeankert. Das Ganze hat uns eher amüsiert als beunruhigt.
Morgens haben wir uns dann doch noch mal nach Milna/Brac aufgemacht um uns mit unseren Mechanikern Iviza und Sinischa wegen der immer noch lauten Geräusche unseres Getriebes zu treffen. Die waren eher „not amused“, dass Herr Sauer inzwischen an unseren Lagern improvisiert hat. Nun denn, ein Bier im Cafe wirkt da Wunder. Die Geräusche sind inzwischen ok, das Getriebe musste sich wohl erst mal „eingrooven“.
20.8.
Nachts wieder dasselbe: Schlechter Ankergrund, von 3 Schiffen drifteten 2 bei etwas auffrischendem Wind (unser Jambo hat gehalten), das englische Pärchen der auf uns zu driftenden edlen Motoryacht hatte einen beneidenswerten Schlaf. Nix half, kein Rufen, kein Hupen. Erst als Thomas mit dem Beiboot rübergerudert war – war ja nicht weit! – klopfte und schrie, wachten sie ganz langsam mal auf. Wir nutzten dann die frühe Morgenstunde um uns nach Lastovo aufzumachen. Dort klarierten wir am Nachmittag aus Kroatien aus, und verbrachten einen schönen Abend in einer idyllischen Bucht mit wunderschönem Sternenhimmel und einer milchschaumartigen Milchstrasse.
21.8.
Um 4 Uhr klingelte der Wecker. 60 Seemeilen lagen vor uns, die wollten wir entspannt angehen. Wir fuhren ins Dunkel hinaus und hinter uns färbte sich nach und nach der Himmel glutrot. Es war schon ganz eigenartig und aufregend, als die hinter uns liegende Insel immer kleiner wurde und vor uns nur das große Blau lag. Zunächst gab es keinen Wind und unser Mercedesmotor musste herhalten. Später kam ein herrlicher Segelwind auf, der uns mit 7 Knoten über die Adria fegte. Am frühen Nachmittag kamen wir in bella Italia/ Vieste an. Das ist der östlichste Punkt des Stiefelsporns. Nettes altes Städtchen – teurer gammeliger Hafen.
22.8.
Jetzt sitzen wir ganz entspannt in Trani im Hafen, sehr nett und italienisch hier. Eine lässige Lifeband spielt im benachbarten Clubhafen. Auf der Fahrt hierher fuhren wir auf der Südseite des Spornes am Garganogebirge entlang, das seeseitig ganz viele Höhlen zeigt – zauberhaft.
Hier gibt es sogar ein „Schwabenschloß“ – die Geschichte von Appulien hängt eng mit Friedrich II. von Hohenstaufen zusammen. Gleich schauen wir uns das Städtchen mal genauer an. Der Hafen ist sehr suess. Morgen wollen wir nach Monopoli (leider nicht über Los), dann weiter Richtung Süden nach Brindisi und Otranto. Von dort geht´s dann direkt nach Korfu, von wo wir das nächste mal berichten werden.
24.8.
In Trani hat es uns sehr gut gefallen. Die Leute dort waren unglaublich gut gelaunt, freundlich und nachts waren die Strassen von lauter gemuetlich parlierenden Menschen bevoelkert. Wir wollten aj eignetlich an dem Abend schon ein Uptate hochladen. Mit dem Internet haben es die Sueditaliener wohl nicht so, wir waren ewig zu Fuss unterwegs, das Ortsschild von Trani schon war schon hinter uns, da stellte der Betreiber fest, dass nix funktionierte. Also liefen wir eine Stunde wieder zurueck und fielen todmuede ins Bett.
Am naechsten Tag fuhren wir nach Monopoli. Dort lagen wir mit einigen anderen Yachten und ziemlichem Wind im Fischerhafen. Umsonst – auch nicht schlecht. Das Staedchen ist recht einfach, keiner spricht englisch, wir haben aber das erste Langfahrerpaerchen unserer Reise getroffen, Australier, die uns viele Tipps ueber Griechenland und Korfu gegeben haben.Im Gegenzug konnten wir ihnen viel von Kroatien erzaehlen.
Heute hatten wir eine ziemlich schaukelige Ueberfahrt nach Brindisi, wo wir nun mitten im Getuemmel inm Hafen liegen. Heute morgen gab es kurz Aufregeung, als beim Segelhissen sich der Schaekel des Grossfalls loeste und das Segel in einem Rutsch wieder runter kam. Also haben wir bei viel Wind geankert, Ulrike ist auf den Mast geklettert und hat das Grossfall, das natuerlich noch da oben hing, wieder runtergezogen. Nun sind wir endlich fuendig geworden auf der Suche nach einem Internetpoint. Nachher gehts noch in die Stadt, die auf den ersten Blick viel grossstaetischer (ohje, hier gibt es weder ein ae noch ein eszet, sieht ja komisch aus) aussieht. Morgen wollen wir wahrscheinlich nach Otranto und dann uebermorgen nach Korfu.
In Griechenland kaufen wir uns dann wieder eine Karte fuer unseren eigenen Internetanschluss, das ist schon viel einfacher. Die Kommunikation mit Euch fehlt uns.Also bis bald in Griechenland.
Achja: die Positionsseite ist auf dem aktuellen Stand und es gibt eine neue Fotogalerie.