11.09.2009

Von den Delphinen nach Delphi

Gewitterwetter in Petalas

Gewitterwetter in Petalas

Ganz gemütlich schaukeln wir im Hafen von Galaxeidi (das ist im Golf von Korinth 40 Seemeilen vor dem Kanal von Korinth) so vor uns hin. Hier gibt es genügend Internetpoints, so dass wir in aller Ruhe vom Boot aus die Seite aktualisieren können. Das Wetter ist eher zum „Hafenliegen“, draußen toben Wind und Wellen, der Himmel ist grau überzogen. Also das gibt es in Griechenland auch, es sind unsere ersten durchwachsenen Tage, was das Wetter angeht.

Aber nun mal der Reihe nach:
Am Samstag, 5.9. sind wir durch die Salzmarschen von Levkas manövriert, dort ist ein Kanal ausgebaggert, der durch Stangen im Wasser markiert ist. Das war spannend und es waren ziemlich viele Schiffe unterwegs. Eine wunderschöne Gegend tat sich danach auf, wir fühlten uns etwas an Schweizer Bergseen erinnert. Kein Wunder, dass sich hier der olle Onassis mit seinen diversen weiblichen Eroberungen auf seine Privatinsel Skorpios zurückgezogen hatte. Abends gingen wir in Nidri/Levkas vor Anker, wo wir ziemlich viele Meerfreeks in sehr individuellen Booten getroffen haben.

Am 6.9. haben wir die Erfahrungen unseres Seglerkollegen Odysseus teilen dürfen. Ithaka ist mit seinen Fallwinden wirklich tückisch und schwer anzulaufen. Aber: Odysseus hatte noch keinen Mercedes-Motor. Arme Penelope!!! Wir haben in Vathi/Ithaka eine recht stürmische Nacht erlebt – nicht einmal mit dem Beiboot kamen wir an Land. Erst am nächsten Morgen war es uns vergönnt, die leckeren Olivenbrote der Traditionsbäckerei zu probieren.
Früh brachen wir am Montag, 7.9. an die Festlandküste nach Petalas auf. Das war auch gut so, denn am Nachmittag fing es schon wieder an, zu stürmen. Die Bucht war wunderbar geschützt und riesengroß, so dass wir uns sicher fühlten.

Im Golf von Patras und Korinth weht der Wind meist von West nach Ost. Das wäre auch unsere Richtung gewesen, als wir uns am Dienstag, 8.9. nach Nafpaktos aufmachten. Aber NEIN: heute blies der Wind uns voll auf die Nase und wir kämpften gegen die Welle an. Zum Glück haben wir unsere „Rentnerkappe“ („Fachausdruck“ von Walter Winkelmann für unsere feste Sprayhood). Vor der Meergenge bei Patras bauten sich die Wellen immer höher auf. Ein unkontrollierter Fluch von Ulrike auf Poseidon rächte sich sofort mit einer salzigen Klatsche! So konnten wir die 2004 gebaute gigantische Brücke (längste Drahtseilbrücke der Welt) nicht wirklich genießen. Wir waren froh, am Abend im mittelalterlichen Minihafen von Nafpaktos noch einen Platz zu bekommen.

Im Handbuch steht zu Nafpaktos: Ankersalat lässt sich nicht vermeiden. Das haben wir bei unserer Abfahrt am 9.9. zu spüren bekommen. Wir haben uns in einer Leine verfangen und einen fremden Anker rausgezogen. Das war etwas heikel, denn es war echt eng dort. Nun denn – weiter ging´s! Einen sehr genüsslichen Zwischenstop haben wir im idyllischen Trizonia gemacht. Das ist ein Platz zum Verweilen! Am Abend haben wir Galaxeidi angelaufen, wo wir persönlich vom „Hafenpolizist“ in Empfang genommen wurden. „What´s your name?“ Mit Handschlag, Dieseltankwagen bis zum Schiff undundund.

Kurz vor dem Orakel ...

Kurz vor dem Orakel ...

Am 10.9. sind wir mit dem Bus nach Delphi gefahren. Das dauert eine Stunde und geht steil in Serpentinen den Parnassus hinauf. Es ist war sehr beeindruckender Ort, deshalb gibt es dieses Mal etwas mehr Bilder auf der Fotoseite. Nun warten wir, bis das schlechte Wetter abgezogen ist und machen uns dann auf zum Kanal von Korinth. Davon nächste Woche mehr.

Am Montag geht die Schule ja wieder los. Wir denken an Euch, wünschen Euch allen einen guten Anfang und schicken frischen Wind für das neue Schuljahr!!!

Am Abend: Heute waren wir faul, haben aber auch das Klavier ausgepackt und geübt. Bei viel SchaukelSchaukel. War schön!

Und: die Kommentare sind freigeschaltet, das haben wir manchmal vergesssen.

Hier geht´s zu den Fotos.
Diesmal sind es zwei Albumseiten, am Ende der ersten Seite kann man zur nächsten weiterklicken.

Kommentare

Hallo Ihr Zwei
gemeinerweise regt sich bei mir langsam der Neid, beim Anblick dieser Fotos, die Stimmungen, die mich an meine wunderschönen Segelferien in griechischen o türkischen Gewässern erinnern (falls ich nicht gerade grün an der Rehling hinten hing). Wisst ihr eigentlich, dass ihr schon 6 Wochen unterwegs seid? Wie fühlt sich das an, wenn man am Montag nicht in die Schule zurück muss? Wie weit weg ist man vom Alltag?
Das sollte eigentlich allen verordnet werden ! Es kann doch nur gesund sein !
geniiiieessstttzzz !!
die kloi schweschda in der schweiz