Istanbul ist wirklich eine Reise wert. Wir hatten wundervolle erfüllte Tage dort und nun wird es endlich Zeit für einen kurzen Bericht. Wir werden heute überproportional viele Bilder hochstellen – es gibt einfach so viel Wunderbares zu sehen und dafür den Text nicht zu sehr auszudehnen. Die Beschreibung zu den Bildern enthält ja auch viele zusätzliche Details.Die Spannweite der Stadt zwischen Orient und Okzident ist gewaltig. So gibt es, wie wahrscheinlich fast überall auf der Welt, Starbuck´s und viele andere Zeichen typisch westlichen Lebens neben Orientalischem, wie Gewühle und lautem Stimmengewirr im Bazar, der Ruf des Muezzin von vielen Moscheen gleichzeitig und wundervolle morgenländische Architektur.
Mit dem komfortablem „Over-Night-Bus“ (in der Türkei ist der Bus das Haupttransportmittel, es gibt kaum Zugverbindungen) sind wir zusammen mit Karin und Wolfgang in 14 Stunden in die neben Essen zweite Europäische Kulturhauptstadt 2010 gefahren. Beeindruckend war dabei die Überfahrt mit der Fähre über das Marmarameer bei Sonnenaufgang. In Istanbul angekommen, wurden wir von Doruk, dem Sohn der Freunde von Karin und Wolfgang, die uns sehr gastfreundlich immer wieder in ihre Mitte genommen haben, abgeholt. Wir waren in einem schönen, zentral gelegenen Hotel untergebracht, Karin und Wolfgang dreißig Kilometer weit außerhalb und so gab es immer wieder weite Strecken im verwirrenden Verkehrsgewusel der 20 Millionen-Metropole zurückzulegen.
Wir haben sehr viel gesehen und besichtigt und dabei viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt (ja, das ging mit Ulrikes Knie eigentlich ganz gut). Teilweise waren wir alleine unterwegs, teilweise mit Karin und Wolfgang, die sich sehr gut auskennen und auch zusammen mit der netten Familie Duz. Bei Ilknor, Mahir, Doruk, Buse und Ilkay waren wir zwei Mal abends zum Essen eingeladen. Der Tisch hat sich gebogen unter den tollen vielfältigen Speisen, verschiedene Verwandte kamen vorbei, es wurde aus dem Kaffeesatz gelesen – also spannende, sehr lebendige wundervolle Abende. Am Sonntag haben wir Lulu, die ja seit Dezember in Istanbul wohnt, zusammen mit Tudor getroffen und gemeinsam die Stadt unsicher gemacht.
Wir haben in den Tagen sehr viele wunderschöne Plätze aufgesucht (siehe Fotoalbum) nachdem wir uns am ersten Tag bei einer Bootsfahrt auf dem Bosporus einen Überblick vom Wasser aus verschaffen konnten. Außerdem haben wir einige Orte besucht, die als Insidertips gelten, so zum Beispiel das Wasserpfeifenrestaurant in Kadiköy (keine Sorge, da ist nur Tabak in verschiedenen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel Apfel oder Minze drin und kein Opium). Die Hagia Sophia die leider am Montag, als wir sie besichtigen wollten, geschlossen war und den Sommerpalast – beides Ziele, die wir unbedingt sehen wollten, heben wir uns für einen nächsten Besuch auf, die Zeit war einfach zu kurz. Es gibt so viel zu entdecken in dieser Metropole.
Nun sind wir, seit wir am Dienstagmorgen wieder hier in Marmaris angekommen sind, abwechselnd mit Abschiedsfeiern (viele Mitsegler stechen jetzt allmählich in See) und Vorbereitungen auf unserem Boot (Malarbeiten, Sortieren und Aufräumen etc.) beschäftigt.
Den Motor bekommen wir (fingers crossed) am Mittwoch wieder zurück, nachdem nun endlich das letzte Leck im Dieseltank gefunden und abgedichtet ist. Dann hört Ihr wieder von uns, ob alles funktioniert.